Mountbatten Hunting
Ich gehe nicht Jagen um zu frieren, leider bleibt es aber oft nicht aus und gehört zu unserem Alltag. Permanent sind wir der Witterung ausgesetzt und nur die wenigsten Jäger haben flächendeckend isolierte Kanzeln im Revier, in denen man zudem das anwechselnde Wild sehr schlecht wahrnimmt. Bevor ich die Heizbekleidung von Lenz eingesetzt habe, nutzte ich eine mehrere zusätzliche Lagen Funktionsbekleidung oder einen Ansitzsack. Beides auf der Drückjagd, wo die Waffe schnell in Anschlag gebracht werden muss, völlig ungeeignet.
Auf der Suche nach einer praktikablen Lösung wurde ich schnell auf die Firma Lenz aus Österreich aufmerksam. Besonders gut gefiel mir die Möglichkeit, Socken und Weste über eine Handyapp stufenlos zu steuern. Alternativ kann man drei Heizstufen direkt am Akku, mittels einfachen Knopfdrucks, einstellen. Diese Funktion nutze ich recht selten und meist nur, wenn der Handyakku einmal leer sein sollte. Die Akkus werden in das Kleidungsstück eingesetzt und sitzen dort fest und sicher vor Verlust, ohne dabei zu stören. Die Verbindung wird über Bluetooth hergestellt und die Temperatur kann jederzeit an die Bedürfnisse angepasst werden. Beim Angehen der Ansitzeinrichtung lasse ich Socken und Weste aus und stelle diese dann auf eine kleine Stufe, um erst gar nicht auszukühlen. Wird mir dennoch kalt kann ich jederzeit die Temperatur hochregeln. Im Herbst trage ich die Heizweste unter einer dünnen ungefütterten Lodenjacke oder einer Softshelljacke in Warnfarbe auf den Drückjagden. Unter der Jacke trage ich ein Hemd sowie die performance wear 6.0 merino mit einem hohen Anteil an Merinowolle. Sobald die Temperaturen in den einstelligen Bereich sinken, wird die ungefütterte Jacke gegen eine wärmere Lodenjacke ausgetauscht. Je nach Temperatur halten die lithium packs rcp 1800 bei mir sechs bis neun Stunden.
Zu den einzelnen Produkten
heat vest 1.0
Die atmungsaktive Weste ist mit 2 Heizelementen im Nieren- und Rückenbereich ausgerüstet. Die beiden Akkus werden im vorderen Bauchbereich in kleine Taschen mittels Druckknöpfen angeschlossen. Die Lage des Anschlusspunktes ist gut durchdacht und behindert in keiner Situation. Die Weste ist sehr leicht und sitzt recht eng, was am Anfang vielleicht etwas ungewohnt ist. Durch den engen Kontakt mit dem Körper wird die Wärme aber optimal übertragen. Nach der Jagd kann die Weste bei 30° in der Waschmaschine gewaschen werden.
heat socks 5.0 toe cap
Die Socke sind mit einem kaum spürbaren Heizelement versehen, das den Zehenbereich komplett umschließt. Am Anfang empfand ich dies als etwas ungewöhnlich, es macht aber durchaus Sinn, da die Zehen zuerst auskühlen. Die ergonomisch gestrickten Socken sind angenehm weich und zudem an exponierten Stellen gepolstert. Beide Akkus werden im umschlagbaren Bündchen der Kniestrümpfe angeschlossen und stören auch beim Tragen von Stiefeln nicht, da die Socken recht hoch sind. Wie die Weste sind auch die Socken bei 30° in der Waschmaschine waschbar.
Fazit:
Nach einer Testphase von über einem Jahr kann ich mir nicht mehr vorstellen, ohne Heizbekleidung zu jagen. Auch bei kalten Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt entscheide ich, wann der Ansitz zu Ende ist und muss nicht frühzeitig abbrechen, weil es unerträglich kalt wird. Im Januar konnte ich so, bei minus 15 Grad und nach dreistündigem Ansitz auf einem offenen Drückjagdbock, einen Überläuferkeiler erlegen, den ich am Vorabend dort in Anblick hatte. Ein weiterer entscheidender Faktor ist für mich die Erhaltung meiner Gesundheit.
Als passionierter Drückjagdschütze stellt die Heizbekleidung von Lenz allerdings auf Bewegungsjagden für mich den größten Vorteil da. Dank Weste und Socken kann ich auf ein bis zwei Lagen zusätzliche Bekleidung verzichten und bin so deutlich beweglicher und habe die Waffe schnell im Anschlag wenn es drauf ankommt.